Samstag, 26. Mai 2012

Tipps für Angehörige

Hallo zusammen,

heute möchte ich etwas für alle Angehörigen schreiben.

Wie hat man mit einem depressiven Menschen umzugehen? Muss man etwas besonderes bezüglich des Verhaltens beachten? Was kann man tun um ihm zu helfen?

Darum möchte ich mich heute kümmern. Der größte Fehler den man machen kann, ist dem Betroffenen Schuldzuweisungen zu geben und/oder seine Krankheit zu belächeln, ganz nach dem Motto "Ich habe auch mal schlimme Tage, das geht wieder weg" oder "Stell dich nicht so an, da muss jeder mal durch". Denn wie schon erwähnt, es ist eine Krankheit, mit der nicht zu spaßen ist. Und mit solchen Sätzen stürzt man nicht in seltenen Fällen den Betroffenen in noch tiefere Depressionen. Dieser denkt sich dann, dass alles an ihm liegt, und wie es so weiter gehen soll, da ja alles seine Schuld wäre. Und genau diese Gedanken führen auch oft zu Selbstmordversuchen, weil man sich unverstanden, hilflos und alleine fühlt. Und das muss vermieden werden!

Sagt ihm lieber, dass ihr für ihn da seit, diese schwierige Zeit gemeinsam mit ihm durchstehen, und ihm zuhören. Dass ihr ihn unterstützt und ihm, soweit es für euch selber möglich ist, versucht zu helfen.
Meim Freund zum Beispiel macht das klasse. Er nimmt mich in den Arm wenn ich es brauche, er erträgt meine Zickereien wenn ich mal mies drauf bin, er achtet drauf, dass ich regelmäßig esse, und viel trinke, und er versucht mich zu motivieren etwas zu unternehmen. Das klappt zugegebenermaßen nicht immer, eigentlich sogar selten, aber er versucht es und gibt nicht auf. Das ist wirkliche Unterstützung und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn machen soll.
Dazu sollte ich aber erwähnen, dass ich auch viele Schuldgefühle ihm gegenüber habe. - Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.

- Bietet Hilfe an bei der Therapeutensuche, dass ihr dort anruft, oder den Betroffenen begleitet.
- Achtet drauf, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen werden.
- Geht sensibel mit ihm um, und passt besser auf, was ihr sagt oder ihm vorwerft. Schon kleine Spitzeln könnten, wenn man einen wunden Punkt trifft, ihn wieder sehr depressiv machen.
- Ihr solltet ihn auch nicht in Watte packen, und auf keinenfall euer eigenes Leben vernachlässigen.
- Normalität und Regelmäßigkeit ist wichtig für eine depressive Person
- Helft ihm morgens beim aufstehen, am besten indem etwas geplant ist, wofür es sich für ihn lohnt aufzustehen.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Am wichtigsten ist, dass er merkt, dass ihr an ihn glaubt. Wir verlieren oft die Hoffnung, deswegen ist es wichtig, dass wir jemanden haben, der sie uns zurück gibt.
Und gebt selber nicht auf, es ist schwierig, ja, aber auch das macht einen selbst nur noch stärker.

Eure Kokoro

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