Mittwoch, 16. Mai 2012

1. Woche

Die erste Woche ist um.
Und um ehrlich zu sein, sie war grauenhaft!
Ich war Montags beim Arzt, habe mich überwunden mir helfen zu lassen....aber da war das größte Problem: wie sage ich es meinen Angehörigen. Zuallererst mein Freund. Ich konnte es nicht...ich hatte solche Angst, wie er reagiert, ob er mich so noch lieben kann, ob er es schafft damit umzugehen...also habe ich es ihm erstmal verschwiegen. Damit tat ich ihm dann noch mehr weh...:( Dienstags habe ich es ihm dann geschrieben. Reden konnte ich nicht drüber...und er hatte Verständnis. Wollte mir helfen, für mich da sein...ich wusste dass er es sien wird. Aber ich bin mir jetzt noch nicht sicher, ob er es kann...er unterschätzt die Krankheit, und ich will ihm das alles nicht antun, weil ich ihn liebe...ich bin immernoch hin und her gerissen...aber es ist seine Entscheidung, dass hat er mir deutlich klar gemacht.
Und ich brauche ihn, mehr als jemals jemanden zuvor.
Er hilft mir das alles durchzustehen, hilft mir bei meinen Entscheidungen, bei dem was ich tun will, und bei dem was ich noch nicht kann.

Am nächsten Tag begann ich das Medikament zu nehmen. Citalopram, erstmal 10 mg....1 Woche, und ab heute 20 mg.
Es war der absolute Horror. Ich fasse den Mittwoch-Freitag mal zusammen: innere Unruhe die einen Wahnsinnig macht, nicht stillliegen können, nicht sitzen, aber auch nicht aus dem Bett kommen, es kommt einem alles so trostlos und sinnlos vor, wieso tut man das alles!? Man will nur noch schlafen und im Bett liegen. Aber das ging nicht, denn ich konnte nicht mehr schlafen. In den 3 Tagen habe ich kaum ein Auge zu gemacht. Und wenn, unruhig geschlafen, sehr oft aufgewacht, Alpträume gehabt...es war schlimm. Ich konnte kaum laufen, weil der Kreislauf unten war, ich hatte auf fast nichts Lust, und aß in den 3 Tagen so gut wie gar nichts mehr. Hunger hatte ich - aber absolut null Appetit. Zu allem Überfluss kam Donnerstag nachts noch ein Hexenschuss dazu, vom vielen liegen, und dann ging gar nichts mehr....
Das einzige was mich wirklich "aufgeheitert" hat war, dass das normal war alles. In der ersten Woche der Einnahme des Medikaments werden die Depressionen verschlimmert.
Und heute, 1 Woche danach, geht es mir besser. Ab heute nehme ich 20 mg, mir gehts immernoch nicht gut, aber besser. Ich würde immernoch gerne nur im Bett liegen, aber das macht mein Rücken nicht mit. Ich hoffe nur auf Besserung....noch 1-2 Wochen heißt es, dann wirken die Tabletten...ich wünsche mir nur ein normales Leben...

Symptome

Als erstes sollte mal wissen, welche Symptome einen eine Depression erkennen lassen, denn "nur" mal einen schlechten Tag, oder mehrere haben, traurig sein, Liebeskummer haben etc, machen einen nicht direkt depressiv.
Dazu gehört mehr als das, Depressionen gehen viel viel tiefer in die menschliche Psyche...und die Gründe für meine Depression kann ich teils erahnen, aber es ist wichtig eine Psychotherapie zu machen, um alle Gründe herauszufinden und sie zu bekämpfen, oder damit klar zu kommen und im Reinen zu sein.

Für alle die es interessiert, habe ich eine Liste mit Symptomen angehängt, und unter den Links ist eine Seite mit einem Selbsttest....diesen Selbsttest habe ich selbst vor einigen Jahren gemacht, es kam raus ich würde an einer Depression leiden. Ich habe es ignoriert und dachte "das wird schon...", naja, es wurde nicht wieder. Jetzt komme ich bei diesem Test auf eine wesentlich höhere Punktzahl...
Symptome (rtf, 41 KB)

Anfang

Soo, das hier ist der erste Eintrag dieses Blogs.
Das Thema, wie man unschwer erkennen kann, sind Depressionen.
Und zwar möchte ich mit diesem Blog helfen, mit Depressionen klar zu kommen, sie zu erkennen, mit ihnen umzugehen, und auch Angehörigen dabei helfen.
Das wird sich allerdings alles aufbauen, denn ich stecke noch im Anfangsstadium. Den größten Schritt habe ich allerdings getan, ich habe mir die Depressionen eingestanden und mir Hilfe gesucht!

Dies soll auch eine Art Tagebuch werden, indem ich die einzelnen Schritte bis zu (hoffentlich) vollständigen Heilung festhalte. Für mich, für alle die daran leiden, und alle Angehörigen.

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